Die Okertalsperre ist das größte künstlicheGewässer des Westharzes. Bei vollem Stau fasst sie 47,4 Mio. cbm Wasser. Der Wasserspiegel ist dann 230 ha groß und liegt 416,6 m über NN. Die Fläche, aus dem der See das Wasser aufnimmt -das Einzugsgebiet- ist 85 qkm groß. Die Niederschlagsmenge in diesem Gebiet beträgt 1319 mm je qm jährlich, von denen 839 mm zu Tal und in den Stausee abfließen.Das Abschlussbauwerk ist eine Bogengewichtsstaumauer aus Rüttelbeton. Der Druck des Wassers wird zum kleineren Teil durch das Gewicht der Mauer selbst aufgefangen, zum überwiegenden aber durch die Rundung auf die beiderseitigen Berghänge übertragen. Sie ist 260 m lang und 67 m über dem Talboden hoch.
Weitere 8 m tief reichen die Fundamente. An der Sole ist die Mauer 19 m breit, sie verjüngt sich rasch und ist dann bis zur Krone nur noch 8 m stark. Durch diese technisch interessante Konstruktion ist der Rauminhalt des Bauwerkes der geringste aller Harztalsperren. Er beträgt nur 0,14 Mio. cbm. Bei Vollstau ragt die Dammkrone nur 1,60 m über die Wasserfläche hinaus. Als Hochwasserentlastung stehen 8 Hebeanlagen zur Verfügung, die das Wasser absaugen. Es stürzt an der Luftseite der Sperrmauer über eine sprungschanzenähnliche Anlage in das Tosbecken.
Freizeitnutzung
Die Talsperre ist ein beliebtes Ausflugsziel. So sind drei Gaststätten, drei Segelvereine und eine Fahrgastschifferei am Stausee beheimatet. Der Tauchsport ist über den Tauchsportlandesverband Niedersachsen e.V. (TLN) in einem begrenzten Teilbereich möglich. Das Angeln ist mit Erlaubnis des Pächters, der IG Harzgewässer e.V., gestattet. Um den östlichen Arm des Stausees führt ein von Rad-/Wanderern und Inlineskatern viel genutzter Rundwanderweg, von ca. 12,5 km Länge. Er verläuft überwiegend über einen asphaltierten Forstweg und schließt an den Rad- bzw. Fußweg der Bundesstraße an. Der Weg kann durch Nutzung der Fahrgastschifferei der Oker-See-Schifffahrt verkürzt werden. Bei Kraftwerksbetrieb hat die Wildwasserstrecke der Oker zwischen dem Kraftwerk und dem Unterwasserbecken einen besonderen Reiz für den Kanusport.
Besonderheiten
Die Okertalsperre trägt ein Großteil der Lasten als Gewölbe in die Hänge ab. In den Seitenbereichen sowie den oberen 13 m der Mauer wird die Last durch das Eigengewicht der aufgesetzten Blöcke übernommen. Die Vorarbeiten zum Bau der Stauanlage begannen bereits 1938 und wurden nach dem Krieg 1949 wieder aufgenommen. Für den Bau der Talsperre mussten die alten Siedlungen Unter- und Mittelschulenberg im Weißwassertal sowie die Häuser im Gemkental weichen. Für die Bewohner wurde auf dem Osthang des kleinen Wiesenberges eine neue Ortschaft gegründet. Über den Oker-Grane-Stollen ist es möglich, große Wassermengen zur Granetalsperre überzuleiten, an der sich das größte Wasserwerk der Harzwasserwerke GmbH befindet.
Hauptdaten
Gestautes Wasser:
Bauzeit:
Jahr der Inbetriebnahme:
Sperrentyp:
Nutzung:
Oker
1952 - 1956
1956
Bogengewichtsmauer
- Hochwasserschutz
- Niedrigwasseraufhöhung
_ Energieerzeugung
- Trinkwassergewinnung
Hauptabsperrbauwerk
Höhe der Talsohle:
Höhe über Gründungssohle:
Bauwerksvolumen:
Kronenlänge:
Kronenbreite:
Kronenhöhe:
75 m
67 m
140.000 m³
260 m
8 m
418,20 m üNN
Staubecken / Wasserwirtschaft
Einzugsgebiet:
Vollstau bei:
Speicherinhalt bei Vollstau:
Speicheroberfläche bei Vollstau:
85 km²
416,60 m üNN
47,4 Mio m³
2,25 km²
Quelle: Harzwasserwerke GmbH
07.12.11: Nach fast 60 Jahren ist Schulenberg wieder aufgetaucht. Unter der Wasseroberfläche des Harzer Okerstausees bleibt die Vergangenheit in der Regel verborgen. Höchstens ein paar Hobbytaucher sind es, die in mehr als 40 Meter Tiefe dorthin gelangen, wo einst Menschen lebten. Doch seit einiger Zeit nun ist der Pegel der Okertalsperre erstmals seit Jahrzehnten wieder so weit gefallen, dass die Reste des 1954 überfluteten Dorfes Schulenberg teilweise wieder über der Wasserlinie liegen.
(Quelle Bild: dapd ; Quelle Text: t-online.de)
Quelle: NDR.de
Quelle: NDR.de - DAS! vom 03.12.11
Unterwasseraufnahmen
Mit bestem Dank zur Verfügung gestellt von:
Dr. Christina Würtz
Tauchsportlandesverband Niedersachen (TLN)